Leben und Tod sind untrennbar miteinander verbunden und Teil des unendlichen Kreislaufs der Natur, eines ständigen Werdens und Vergehens. „Sternenkinder“ sind Kinder, die während der Schwangerschaft, kurz vor, während oder nach der Geburt verstorben sind.
Ich widme mich seit 2018 dem besonderen und sehr sensiblem Thema der Sternenkinder und versuche mit den Materialien Glas, Holz, Metall und Stein einfühlsame, hoffnungsvolle und trostspendende Gestaltungen zu entwerfen. Dabei ist es mir sehr wichtig, für jeden Ort individuelle Entwürfe und Umsetzungen zu erarbeiten und Orte des Verweilens zu schaffen. Darüber hinaus habe ich Urnenstelengräber, private Grabgestaltungen und Arbeiten im öffentlichen Bereich umgesetzt.
Der Stern, der Namensgeber dieser Gedenkorte, war seit jeher ein Wegweiser in der Seefahrt und in vielen Kulturen Ur-Symbol für das Göttliche, das Höchste, die Unsterblichkeit und die Ewigkeit. Der fünfzackige Stern im Besonderen war im Volkstum ein Zeichen für Gesundheit und wurde als Schutz vor Bösem verwendet. Er ist aber auch Symbol für den Menschen, der nach frühen Vorstellungen aus den vier Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft geschaffen und das fünfte Element, den Geist, als göttlichen Funken empfangen hat.
Hauptmaterialien der Gestaltungen:
Glas Glas ist ebenfalls ein sehr vielfältiges Material. Es trennt und verbindet, enthüllt und schützt zugleich. Physikalisch gesehen ist Glas flüssig, es ist also nicht erstarrt, sondern ständig in Bewegung, wie das Leben. Glas lässt sich durch Schmelzen im Ofen unendlich oft wiederverwerten und neu erschaffen. Wenn es zu Bruch geht, kann es durch das Feuer wieder auferstehen und der ewige Kreislauf beginnt von Neuem.
Holz Holz ist stabil, gleichzeitig aber wandelbar und elastisch. Das lateinische Wort ist „materies“, eng verwandt mit dem Wort „Materie“. Lange Zeit galt das Holz als Urstoff allen Seins, aus dem das Universum gezimmert wurde. Holz kommt vom Baum, das Symbol des Lebens. Tief verwurzelt in der Erde, emporstrebend zum Licht, steht er für Wachstum und Aufbruch. Er ist die Verbindung zwischen Himmel und Erde.
Metall und Stein Diese Materialien stehen für Stabilität und Dauerhaftigkeit, beide stammen aus den Tiefen der Erde, wo sie über viele Millionen von Jahren entstanden sind. Es sind typische Materialien der sakralen Gestaltung, insbesondere der Friedhofsgestaltung, welche sich in klassischer aber auch moderner Formsprache vielfältig einsetzen lassen.