Woche 1
Von Bastia fuhren wir Richtung Süden entlang der Hauptverkehrsstraße, um schnellstmöglich zu unserem ersten Stellplatz zu gelangen, da uns nach der langen Anreise einfach nach Sonne, Strand und Meer war.
Nach einer guten Stunde Fahrt trauten wir unseren Augen kaum: ein kilometerlanger Sandstrand, fast menschenleer und ein freier Stellplatz in erster Reihe mit unversperrtem Blick aufs Meer! So etwas findet man am Campingplatz Les Eucalyptus unweit von Sari-Solenzara. Der ansonsten sehr einfache, aber saubere Campingplatz besticht durch seine einmalige Lage und den weitläufigen Strand, der selbst bei voller Belegung nicht überfüllt sein könnte. Damit waren auch die Unternehmungen der nächsten Tage geklärt - nichts tun! Bewaffnet mit guter Lektüre, Reisejournal zeichnen, Musik hören und zwischendurch einer Abkühlung im lauen, glasklaren Wasser, war der Relaxfaktor kaum zu toppen! Morgens mit dem besten Baguette aus der Bäckerei Artisanale im Nachbarort in den Tag starten, sich zwischendurch ein leckeres Essen zubereiten und ein Glas Wein oder korsisches Bier dazu genießen, rundete das Ganze noch ab. Irgendwann erreichte uns dann doch der Ruf des Südens und so brachen wir nach ein paar Tagen gegen Mittag Richtung Porto Vecchio auf. Am späten Nachmittag stellten wir problemlos unseren Van auf einem großen Parkplatz am Hafen ab und schlenderten hinauf in die Altstadt. Trotz Menschenmassen war der Charme der alten Häuser und schönen Gassen spürbar. Zum länger Verweilen lud es uns aber nicht ein und so ging es nach gemütlichem Flanieren wieder weiter.
In der Abenddämmerung erreichten wir den Plage de Palompaggia, eine Empfehlung unserer Vorarlberger Campingnachbarn am Les Eucalyptus. Und sie hatten nicht zu viel versprochen, wie sich am nächsten Tag herausstellte, aber dazu später. Wir steuerten einen Stellplatz unweit des Strandes an, der außer einer Open Air-Dusche keine Annehmlichkeiten zu bieten hat, aber wunderschön unter riesigen Bäumen weitläufig angelegt ist. |
Nach einem ausgiebigen Frühstück am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg zum Strand. Nach etwa 5 - 10 Minuten Fußmarsch erblickten wir einen endlosen, weißen Sandstrand mit türkisblauem Meer vor uns. Im Schatten eines großen Baumes fanden wir ein lauschiges Plätzchen und verbrachten die Zeit mit Schwimmen, Schnorcheln, Lesen und zwischendurch einem kleinen Picknick zur Stärkung. Einen weiteren Tag verbrachten wir genauso entspannt an diesem wunderbaren Ort, bis wir am Nachmittag wieder aufbrachen.
Da der legendäre Plage de Rondinara auf unserem Weg lag, machten wir dorthin einen Abstecher. Selbst am Abend noch gut besucht, waren wir aber, im Anbetracht der vorigen Traumstrände, etwas enttäuscht: trübes Wasser, unangenehmer Geruch aus dem Hinterland und recht viele Menschen. Vielleicht hatten wir auch nur einen ungünstigen Tag erwischt?! Also lenkten wir den Van kurze Zeit später wieder auf die Hauptstraße Richtung Bonifacio. Park4Night verhalf uns abermals zu einem idealen, diesmal wildromantischen Stellplatz direkt an der Steilküste mit atemberaubenden Blick auf das in der Nacht erleuchtete Bonifacio. Neben drei weiteren Vans ließen wir den Abend gemütlich mit korsischen Spezialitäten ausklingen. So schön die Ankunft war, so stürmisch war die Nacht im wahrsten Sinne des Wortes! Unser Van wurde von Sturmböen gebeutelt und prasselndem Regen durchgepeitscht. An Schlaf war nicht wirklich zu denken. Der nächste Morgen entschädigte aber alles: Frühstück mit Blick auf Bonifacio im Licht der aufgehenden Sonne - was will man mehr! |